Kuba liegt am Rande der Tropen und weist deshalb nur zwei "Jahreszeiten" auf: Die (relativ) trockenere und kühlere zwischen November und April und die (relativ) wärmere und feuchtere zwischen Mai und Oktober mit trockenen und besonders heißen Phasen im Juli und August. Für unsere Verhältnisse ist es immer warm, das mittlere Januar-Minimum sinkt nicht unter 18°C und der August erreicht im Schnitt weit über 30°C; das Wasser wird nie "kälter" als 24°C – und dabei sind das die Werte für Havanna an der "kühlen" Nordküste.
Der Passatwind weht beständig aus östlichen Richtungen, wobei er im Winter eher nach Nordost und im Sommer nach Südost tendiert. Die Windgeschwindigkeit liegt im Winter bei 10 bis 15 Knoten, im Sommer zwischen 5 und 10 Knoten, dann sind auch Flauten möglich. Vor allem dort, wo die Gebirge nahe an die Küste reichen, kommen thermische Einflüsse hinzu, so dass ein ausgeprägtes Land-Seewind-System den vorherrschenden Ostwind beeinflussen kann. Dieses Wetterschema unterliegt zwei hauptsächlichen Störungen: den nortes oder northers im Winter, heftigen Kaltlufteinbrüchen, die vor allem die Nordküste treffen, mit deutlichen Temperaturstürzen, in denen sich ganz Havanna einen Schnupfen holt, und die dort viele Hafeneinfahrten praktisch unpassierbar machen.
Die Hurricanes können nur bei Wassertemperaturen im Atlantik von mehr als 27°C entstehen und beschränken sich deshalb auf die späten Sommermonate, mit Höhepunkt im September und Oktober.
Sollte eine Hurricane im Fahrgebiet drohen sind die Behörden an der kubanischen Küste frühzeitig gewarnt, um dann auch die Schiffe und Häfen frühzeitig warnen. Ein Hurricane entsteht nicht in wenigen Stunden. Seine Entstehung ist meist 5 bis 7 Tage im Vorraus zu beobachten. Die Marinas in der Region können somit frühzeitig Maßnahmen einleiten um Mensch und Schiff zu schützen. Es werden dann Auslaufverbote erteilt, Schiffe in Schutzbereiche verbracht, Crews in sichere Gebäude verbracht. Die kubanischen Behörden sind vorbildlich im Einleiten von Evakuierungsmaßnahmen. In Kuba werden seit vielen Jahren neue Gebäude so errichtet, dass sie den Hurricanes Stand halten. Nahezu alle Häuser werden aus Stein und Beton errichet und besitzen auch Flachdächer aus Beton.
Die moderne Meteorologie sagt diese tropischen Stürme inzwischen äußerst zuverlässig voraus.
Unsere Basis vor Ort arbeitet mit den sehr zuverlässigen Daten des:
An der gesamten kubanischen Küste sind die Gezeiten ziemlich gering und erreichen maximal einen Durchschnitt von 0,6 m (an der Nordwestküste). An der Südküste herrscht eine unregelmäßige halbtägige Gezeit von weniger als einem halben Meter, dennoch kann ihre Berücksichtigung bei der Passage von Flachstellen notwendig sein. Die Strömungen sind, außer in engen Durchfahrten, durchwegs moderat.
Die magnetische Ortsmissweisung nimmt von Westen (Cabo San Antonio im Jahr 2000: ca. 1°W) nach Osten (Punta Maisí ca. 8°W) zu und steigt jährlich um ca. 8’W an.
Auch im Zeitalter von GPS und Kartenplotter bleibt das scharfe Auge des Skippers das wichtigste Navigationsinstrument. "Eyeball Navigation" ist angesagt, vor allem das richtige erkennen und deuten der Wasserfärbung. Ein erhöhter Standpunkt und eine polarisierende Sonnenbrille helfen gewaltig an dieser "lebenden" Küste: Korallen wie Mangroven halten sich nicht an Seekarten und haben sich seit der letzten Vermessung garantiert weiterentwickelt! Im flachen Wasser kann, auch innerhalb der geschützten Lagunen, erheblicher Seegang entstehen.
Vor der Südostküste Kubas befindet sich übrigens das stärkste Gefälle an der Erdoberfläche überhaupt: vom Pico Turquino (1972 m) der Sierra Maestra hinunter auf über 7000 m Wassertiefe. Der Meeresgrund steigt praktisch senkrecht von über tausend Metern Tiefe bis kurz unter die Wasseroberfläche an.